Erwerbsmigration nach Deutschland 2023
Im Jahr 2023 sind 72.400 Personen nach Deutschland eingereist, um eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Diese Zahl entspricht einer leichten Abnahme von 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr 2022.
Ein Blick auf die Struktur der Erwerbsmigration zeigt, dass die Mehrheit der Beschäftigten aus Drittstaaten als Fachkräfte nach Deutschland kommt. Konkret handelt es sich bei 56,3 % (40.795 Personen) um Fachkräfte mit einem anerkannten Abschluss gemäß § 18 AufenthG.
Qualifikationsniveaus der Zugewanderten
Insgesamt haben 64,1 % (46.390 Personen) der zugewanderten Beschäftigten eine qualifizierte Tätigkeit aufgenommen. Dies umfasst sowohl Fachkräfte als auch Personen mit höherqualifizierten Berufen. Die übrigen 35,9 % sind in Tätigkeiten beschäftigt, die keinem klar definierten Qualifikationsniveau zugeordnet werden können.
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Bildungsmigration nach Deutschland
Im Jahr 2023 wurden 58.775 Aufenthaltstitel zu Bildungszwecken an Drittstaatsangehörige erteilt, die im selben Jahr nach Deutschland eingereist sind. Dies entspricht einem Rückgang von 2,7 % im Vergleich zum Vorjahr 2022 (60.395).
Studium als Hauptgrund für Bildungsmigration
Die größte Gruppe unter den Bildungszuwanderern bilden Personen, die zum Zweck eines Studiums nach Deutschland gekommen sind. Mit 40.435 Studierenden machen sie 68,8 % der gesamten Bildungsmigration aus. Allerdings sank ihre Zahl im Vergleich zu 2022 um 9,5 % (44.690).
Zuwachs bei Berufsausbildung und Qualifikationsanerkennung
Neben dem Studium gibt es weitere wichtige Gründe für die Bildungsmigration:
- Berufsausbildung: 10.220 Personen (17,5 %) reisten aus Drittstaaten ein, um in Deutschland eine Berufsausbildung zu absolvieren (+27,0 % gegenüber 2022).
- Anerkennung ausländischer Qualifikationen: 4.930 Personen kamen, um Maßnahmen zur Anerkennung ihrer ausländischen Abschlüsse zu absolvieren (+16,3 % gegenüber 2022).
- Sonstige Bildungszwecke: 3.190 Personen wanderten aus anderen Bildungsgründen ein, was einem Rückgang von 6,9 % im Vergleich zu 2022 entspricht.
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Nettozuwanderung nach Deutschland 2023
Im Jahr 2023 wurde eine Nettozuwanderung von +662.964 Personen in Deutschland registriert. Das entspricht weniger als der Hälfte der Nettomigration aus dem Vorjahr.
Insgesamt sind 1.932.509 Menschen nach Deutschland zugewandert, während 1.269.545 Personen das Land verlassen haben.
Gründe für die sinkende Nettozuwanderung
Ein wesentlicher Faktor für die reduzierte Nettozuwanderung ist die geringere Zahl an Geflüchteten aus der Ukraine. Im Jahr 2022, als Folge des russischen Angriffskrieges, verzeichnete Deutschland mehr als 1,1 Millionen Zuzüge aus der Ukraine. 2023 lag diese Zahl bei nur noch rund 276.000 Personen.
Erklärungen: Was bedeutet eigentlich was?
- Erwerbsmigration: Migration von Personen, die aus beruflichen Gründen oder zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit in ein anderes Land ziehen.
- Bildungsmigration: Migration zum Zweck der Bildung, z. B. Studium, Berufsausbildung oder Anerkennung ausländischer Qualifikationen.
- Zuwanderung: Der Zuzug von Personen aus dem Ausland in ein bestimmtes Land, unabhängig vom Motiv oder Status der Migration.
- Irreguläre Migration: Migration, die ohne gültige Einreise- oder Aufenthaltsgenehmigung erfolgt.
- EU-Binnenmigration: Freizügigkeit innerhalb der EU, bei der Bürger:innen in einen anderen EU-Staat migrieren.
- Migration von Drittstaatsangehörigen: Migration von Personen aus Ländern außerhalb der EU in ein EU-Mitgliedsland.
- Asylerstanträge: Anträge auf internationalen Schutz (Asyl), gestellt von Personen, die Schutz vor Verfolgung suchen.
- Migration aus familiären Gründen: Zuwanderung aufgrund familiärer Bindungen wie Familienzusammenführung oder Heirat.
- Spätaussiedler:innen: Personen mit deutschen Wurzeln, die nach Deutschland zurückkehren, basierend auf speziellen gesetzlichen Regelungen.
Hier können Sie die Kurzfassung des Migrationsbericht 2023 runterladen.
Hier können Sie den gesamten Migrationsbericht der Bundesregierung 2023 runterladen.